Autor, Umweltschützer, Macher, Vordenker
Mit Werner Orbanz hat den kürzlich verstorbenen Dietrich Papsch eine langjährige Freundschaft verbunden. Beide lernten sich 2005 bei der Initiative Asyl Altenberg kennen und teilten viele Ansichten zu gesellschaftlichen Problemen. "Dietrich Papsch besaß eine unglaublich optimistische Lebensauffassung", sagt Werner Orbanz. Obwohl er zuletzt durch Krankheit gezeichnet gewesen sei, habe Papsch stets die Hoffnung behalten, etwas dazu beitragen zu können, um die Gesellschaft besser zu machen. "Bewundernswert waren seine Glaubwürdigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein, die auch unsere Zusammenarbeit bei der Integration von Flüchtlingen bestimmten. Seine streitbaren, aber klaren Auffassungen zu allen gesellschaftlichen Problemen belebten unsere Gespräche bis zuletzt. Er argumentierte mit außerordentlich großem Faktenwissen. Dabei akzeptierte er auch unterschiedliche Meinungen, was ihn zu einem anspruchsvollen, intellektuellen Gesprächspartner machte."
Dietrich Papsch, der 85 Jahre alt wurde, hielt mit seiner Meinung nie hinterm Berg. Sein Augenmerk lag dabei nicht nur auf politischen und sozialen Belangen, sondern er war vor allen Dingen auch ein großer Tier- und Naturfreund. "Der unmittelbare Schutz der Umwelt und der Natur des Osterzgebirges waren ihm ein großes Anliegen", erinnert sich Andreas Warschau, ehemals Kreisvorsitzender der Grünen. Auch bei der "Grünen Liga" war Papsch aktiv. Er sei zudem ein Vorreiter gewesen, was erneuerbare Energien betrifft. "Als einer der ersten im Erzgebirge, ließ er auf seinem und natürlich Chris’ Haus sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Module bauen und installierte eine Holzpellets-Heizung", so Andreas Warschau. "Nicht umsonst war er in der Öffentlichkeit als der 'Sonnensucher am Kahleberg' bekannt, was auch der Titel eines seiner vier veröffentlichten Bücher ist." Mit dem Tod von Dietrich Papsch habe er einen guten Freund verloren, der immer ein großes Vorbild für ihn sein werde. "Die Spuren seines Engagements hier im Erzgebirge werden bleiben."
Das kann auch Thomas Kirsten, der mehr als 30 Jahre Bürgermeister von Altenberg war, bestätigen. Beide lernten sich Ende der 1990er-Jahre kennen. Als Teil der "Agenda 2020", aus der sich dann der Altenberger Energietisch gebildet habe, inspirierten Dietrich Papsch und seine Mitstreiter, täglich verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umzugehen, erinnert sich der Alt-Bürgermeister. "Wir müssen den Verbrauch dramatisch reduzieren und da kann jeder seinen Beitrag leisten", waren seine mahnenden Worte." Dietrich Papsch habe maßgeblich dazu beigetragen, dass in Altenberg Bürgersolaranlagen errichtet wurden.
Auch menschlich habe ihn Papsch inspiriert. "Dietrich war vor allen Dingen ein Freund, auf den man sich bei jeder Gelegenheit verlassen konnte. Dietrich war ein Feingeist, ein politisch sehr engagierter, belesener, umtriebiger und sachlicher Mitbürger, der seine Spuren, auch mit seinen Büchern für immer hinterlassen hat. Diese Lücke zu schließen wird schwerfallen, denn ich kenne nur wenige Menschen, mit solch einem Verstand, mit so vielseitigen Interessen, die er aber auch ausgefüllt hat. Sein Schaffen war täglich dem Allgemeinwohl gewidmet, wobei er seine persönlichen Belange immer hinten angestellt hat."